Geboren wurde Remarque am 22.6.1898
als Erich Paul Remark in Osnabrück. Eingezogen hat man ihn
1916 als Soldat im ersten Weltkrieg. Nach einem halben Jahr Grundausbildung
"dient" er einen Monat bei Flandern. Nach einer Verwundung
wird er abgezogen und vollführt Dienst in einer Schreibstube
bis Kriegsende.
Darauf schlägt er sich zuerst als Lehrer, später als
Kaufmann durch. Nachdem er Redakteur in Berlin war, wurde er schließlich
Schriftsteller. Remarque war sehr interessiert an Kunst; Malerei,
Musik und Schriftstellerei interessierte ihn.
1929 entstand das Antikriegswerk "Im Westen nichts Neues".
Seit dieser Zeit lebt Remarque im Ausland, erst in der Schweiz,
ab 1939 in Amerika. 1933 werden seine Bücher "Im Westen
nichts Neues" und "Der Weg zurück" von den
Nationalsozialisten verbrannt. 1938 wird Remarque die deutsche
Staatsbürgerschaft aberkannt. 1970 stirbt er dann in Locarno.
Remarque zählt zu den Autoren der sogenannten "Lost
Generation".
Der Begriff wird geprägt von Gertrude Stein1 und steht für
eine Gruppe amerikanischer Schriftsteller, die das Erlebnis des
ersten Weltkrieges desillusioniert hatte. Der Begriff wurde auch
auf europ. Schriftsteller wie Remarque, Toller und Huxley ausgeweitet.
Das Trauma des ersten Weltkrieges ist, wie auch später das
des Vietnamkrieges auf die Unverhältnismäßigkeit
der Mittel, sowie die großen materiellen, vor allem aber
personellen Verlusten begründet. Endlich wird der Sinn von
Kriegen angezweifelt und öffentlich diskutiert.
Ein Krieg dieser Größe war bis dato nicht vorstellbar.
Der Glaube an das Gute im Menschen, wird durch die unfassbare Grausamkeit und Brutalität von Menschen in Todesangst und
blindem Gruppenwahn teilweise vernichtet.
Vorgeschichte und Kriegsausbruch:
Elementare Voraussetzung
war das System des europ. Imperialismus, das durch den Kampf um
Rohstoffe und Absatzmärkte in Übersee neben den traditionellen
Rivalitäten in Europa zu Spannungen zw. den Großmächten
führte. Die 1871 vollendete dt. Reichsgründung, gekoppelt
mit rascher Industrialisierung, hatte das europäische Mächtegleichgewicht
entscheidend verändert. Die Annexion Elsass-Lothringens durch das Deutsche Reich verhinderte eine Verständigung mit
Frankreich. Der 1879 gebildete deutsch-österreichische. Zweibund,
1882 um Italien zum Dreibund erweitert, rief eine Gegenkoalition
hervor: Der französisch-russische Zweiverband (1893/94) wurde
durch ein System zweiseitiger Absprachen Großbritanniens
mit Frankreich (Entente cordiale, 1904) und Russland (1907)
zur Tripelentente erweitert. Entscheidend für die Wendung
Großbritanniens gegen Deutschland war v. a. der Bau einer
starken deutschen Kriegsflotte, die dem deutschen Anspruch auf
eine eigene "Weltpolitik" militärischen Nachdruck
geben sollte.
Die Marokkokrisen 1905/06 und 1911, die österreichische Annexion
von Bosnien und Herzegowina 1908/09 sowie die Balkankriege 1912/13
führten Europa an den Rand einer kriegerischer. Auseinandersetzung.
Der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand
in Sarajevo am 28. 6. 1914 folgte zunächst ein Monat hektischer
diplomatischer Aktivitäten (Julikrise) . In Wien drängte
man auf rasche Ausnutzung des Attentats zur Niederwerfung Serbiens,
benötigte jedoch die deutsche Rückendeckung gegen Russland.
Nach anfänglichen Zögern setzte sich in Berlin die "Kriegspartei"
durch, in der Hoffnung, die Großmächte aus dem Konflikt
heraushalten zu können (Lokalisierung des Krieges). Vermittlungsversuche
der übrigen Mächte nach dem österreichisch ungarischen
Ultimatum an Serbien (23. 7.) wehrte Deutschland daher konsequent
ab. Erst als sich das britische Eingreifen abzeichnete (29. 7.),
versuchte Berlin erfolglos, einen gewissen mäßigenden
Druck auf Wien auszuüben. So folgten aufeinander die Kriegserklärungen
Österreich-Ungarns an Serbien (28. 7.), Deutschlands an Russland (1. 8.) und Frankreichs (3. 8.), Großbritannien an Deutschland
(4. 8.). Bis heute ist der Grad der deutschen Verantwortung für
den Ausbruch des 1. Weltkrieges in der Geschichtswissenschaft
umstritten. Da Italien zunächst neutral blieb, ergab sich
folgende Mächtekonstellation: die Mittelmächte Deutschland,
Österreich-Ungarn, Osmanische Reich (Nov. 1914), Bulgarien
(Okt. 1915) gegen die Tripelentente aus Großbritannien,
Frankreich, Russland, dazu Serbien und Japan. Der Tripelentente
schlossen sich weitere "Alliierte" an, u. a. Italien,
Rumänien, Griechenland, China und lateinamerikanischen Staaten,
die USA als "Assoziierte". Neutral blieben bis zuletzt
im wesentlichen die Schweiz, die Niederlande, Dänemark, Schweden,
Norwegen und Spanien.
Die militärische Dimension des Krieges:
In den ersten Kriegsmonaten waren zunächst alle Offensiven
gescheitert: Die Strategen stellten sich den Krieg wohl einfacher
vor. Doch durch die Entwicklung von Minen und Maschinengewehren
sowie Giftgas wurden die ungeschützten Soldaten einfach niedergemetzelt.
Was nach einem anfänglichen Blitzkrieg aussah endete in einem
4-jährigen Fiasko mit 10.000.000. Toten und doppelt so vielen
Verletzten und Verstümmelten. Die deutschen Offensiven gegen
Frankreich, die österreichisch-ungarischen gegen Serbien,
gegen Russland in Galizien, die russischen gegen Deutschland
in Ostpreußen, gegen Österreich-Ungarn in den Karpaten,
die französische gegen Deutschland im Elsass und in
Lothringen kosteten überproportional viele Opfer. Im Westen misslangen die Versuche beider Seiten, die gegnerische Front
durch Überflügelung im Norden zu umfassen ('Wettlauf
zum Meer'). Danach erstarrte die Westfront für fast 4 Jahre
im Stellungskrieg. Im Osten und Südosten wurden die Eroberungen
Polens, Litauens, Kurlands, Serbiens (1915), Montenegros und Rumäniens
(1916) durch die Mittelmächte nicht kriegsentscheidend. Das
Osmananische Reich sperrte den westlichen Nachschub für Russland und verschärfte so dort die Versorgungslage. Der August 1916
brachte den Höhepunkt der militärischen Krise für
Deutschland: Die deutsche Offensive bei Verdun war gescheitert,
im Juli hatte die britisch-französische Offensive an der
Somme begonnen. Ursprung für die verstärkte Offensive
an der Westfront 1916 war die Einführung der allgemeinen
Wehrpflicht in England. Vorher wollte Deutschland (Falkenhayn)
Frankreich jedoch "zum Bluten bringen". Eher aus traditionellen
und symbolischen Gründen sollte daher die Festung Verdun,
Eckpfeiler der französischen Front seit Kriegsbeginn, gestürmt
werden. Der Angriff erfolgte im Februar 1916 mit nicht übermäßig
starken Verbänden. Die Eroberung des rechten Maasufers, sowie
des Forts Douamont gelangen. Nun zogen die Franzosen jedoch starke
Verstärkungen hinterher. Die deutschen Truppen eroberten
unter großen Verlusten Hügel, Steinbrüche und
Schluchten, die Versorgung konnte nur über einen schmalen
Gürtel erfolgen. Doch die schwer erkämpften Stellungen
wurden auch wieder verloren. Verdun gilt heute als das Symbol
für den ersten Weltkrieges. Hier befindet sich ein großes
Mahnmal mit angegliedertem Museum. Die russische 1. Brussilow-Offensive
in Galizien und Wolynien sowie die rumänische Offensive nach
Siebenbürgen brachte Österreich-Ungarn an den Rand des
militärischen Zusammenbruchs; nur die italienische Front
hielt (Isonzoschlachten). Nun wurden P. von Hindenburg und E.
Ludendorff, die Sieger von Tannenberg und den Masurischen Seen
(Aug./Sept. 1914), in die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL)
berufen: Das Hindenburgprogramm kurbelte die Rüstung an;
die militärische Lage wurde durch den Abbruch der Verdunschlacht
und Siege über Russland und Rumänien stabilisiert.
Für den Krieg auf den Meeren und in Übersee lagen die
überwältigenden Vorteile von vornherein bei Großbritannien,
verstärkt durch Frankreich, Japan und (ab 1917) die USA.
Die deutschen Überseekreuzer verschwanden in den ersten Kriegsmonaten
von den Weltmeeren. Das deutsche ostasiatische Kreuzergeschwader
unter M. von Spee wurde von den Briten bei den Falklandinseln
vernichtet (8. 12. 1914). Der gesamte deutsche Kolonialbesitz
wurde im Lauf des Weltkrieges von den Alliierten besetzt. Die
britische Blockade des Ärmelkanals und der Nordsee zwischen
Norwegen und Schottland konnte von der deutschen Hochseeflotte
wegen ihres begrenzten Aktionsradius nicht gebrochen werden. So
wurde sie nach der Niederlage bei Helgoland (28. 8. 1914) zurückgehalten.
Nach der Niederlage auf der Doggerbank (24. 1. 1915) begann Deutschland
den uneingeschränkten U-Boot- Krieg (4. 2. 1915) mit der
Torpedierung von kriegführenden und neutralen Handelsschiffen.
Nach dem Tod zahlreicher amerikanischer Passagiere bei der Torpedierung
des britischen Passagierdampfers 'Lusitania' (7. 5. 1915) zwang
die Kriegsdrohung der USA die deutsche Führung zum Einlenken.
Doch der trotz hoher britischen Verluste für Deutschland
ungünstige Ausgang der Seeschlacht vor dem Skagerrak (31.
5./1. 6. 1916) bedeutete die Wiederaufnahme des uneingeschränkten
U-Boot- Kriegs (1.2. 1917), der den Kriegseintritt der USA (6.
4. 1917) zur Folge hatte. Nach internationalen Konventionen dürfen
U-Boote nur Kriegsschiffe angreifen. Die Lage der Mittelmächte
war hoffnungslos geworden. Den Umschwung zu Ungunsten der durch
innere Krisen geschwächten Mittelmächte leitete das
Scheitern des uneingeschränkten U-Boot-Krieges (Herbst 1917)
und der deutschen Frühjahrsoffensiven 1918 ein. Der Heizerstreik
in Bremen bereitete den Alliierten den Siegesweg auf den Weltmeeren.
Die entscheidende französische, die britische und
die amerikanische Gegenoffensive zwangen die deutschen Truppen
an der Westfront zum Rückzug zu den Reichsgrenzen. Das Ende
des Krieges kam im Südosten. Der Zusammenbruch der bulgarischen
Front in Makedonien (15. 9. 1918) und der türkisch-deutschen.
Front in Palästina (19. 9.) führte zum Waffenstillstand
der Alliierten mit Bulgarien (29. 9.), dem Osmanischen Reich (30.
10.) und mit Österreich-Ungarn (3. 11.). Bereits am 3. 10.
bot die dt. Reichsführung auf Betreiben der OHL den Alliierten
den Waffenstillstand an, der dann am 11. 11. 1918 geschlossen
wurde.
Die politische Dimension des 1. Weltkrieges:
Als imperialistische Machtkrieg begonnen war, gewann der
1. Weltkrieg mit der russischen Revolution 1917 und Wilsons 14
Punkten auch die Dimension "Krieg der Demokratie gegen die
Autokratie". Den Alliierten, die im Innern überwiegend
demokratisch parlamentarisch organisiert waren, standen die Mittelmächte
gegenüber mit überwiegend dynastisch-imperialer Struktur,
belastet mit expansiven hegemonialen deutschen Kriegszielen. Durch
den 'Burgfrieden' vom Aug. 1914 zunächst überspielt,
gewannen die innenpolitischen Konflikte mit der Dauer des Krieges
und dem Schwinden der Erfolgsaussichten an Bedeutung (Abspaltung
der USPD von der SPD 1917). Die Rechte dagegen (Gründung
der Deutschen Vaterlandspartei 1917) drängte auf energischere
Kriegführung. Die Polarisierung führte zum Sturz des
Reichskanzlers Bethmann Hollweg und ermöglichte die verschleierte
Militärdiktatur Ludendorffs als Leiter der 3. OHL (1916-18).
Sturz der Monarchie und Novemberrevolution 1918 sind somit Reaktionen
auf die militärische. Niederlage und die Verschleppung grundlegender
Strukturreformen im preußisch-deutschen Kaiserreich. Die
beiden Vielvölkerstaaten Österreich-Ungarn und Osmanisches
Reich waren innenpolitisch noch schwächer. Hier trugen im
wesentlichen nur die führenden Reichsvölker (Deutsche,
Ungarn; Türken) die Kriegsanstrengungen. Namentlich Tschechen
(Massendesertionen) und Araber (Aufstand) nahmen die Auflösung
der Reiche vorweg, von denen nach Kriegsende Österreich,
Ungarn, Jugoslawien, die ÇSR und die Staaten des Vorderen
Orients, darunter die Türkei, als Nationalstaaten auf verkleinertem
Territorium übrigbleiben. Am augenfälligsten wirkte
sich in Russland der Zusammenhang zwischen Niederlage und
Revolution aus, die nicht nur den Fortgang des 1. Weltkrieges,
sondern auch die Weltgeschichte veränderte. Aber auch die
übrigen Alliierten gingen im Krieg durch politische Krisen
hindurch und wurden danach von den üblichen. Folgen großer
Kriege betroffen: Inflation, Wirtschaftskrise, innere Konflikte.
Friedensschlüsse und Bilanz:
Nach den Sonderfriedensschlüssen der Mittelmächte
mit Sowjetrussland (Brest-Litowsk 3. 3. 1918) und Rumänien
(Bukarest 7. 5. 1918) fand der 1. Weltkrieg völkerrechtlich
seinen Abschluss in den Pariser Vorortverträgen: dem
Versailler Vertrag mit Deutschland (28.6.1919) und den Friedensverträgen
von Saint-Germain-en-Laye mit Österreich, Trianon mit Ungarn
(4. 6. 1920), Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien (27. 11. 1919) und
Sèvres mit der Türkei (10. 8. 1920). Über 65
Mio. Soldaten waren auf beiden Seiten mobilisiert. Insgesamt gab
es rund. 8,5 Mio. Gefallene, über 21 Mio. Verwundete, 7,8
Mio. Kriegsgefangene und Vermisste.
Anders als im zweiten Weltkrieg stellte der erste Weltkrieg in den Städten, die nicht direkt an der Frontlinie lagen, keine direkte Gefahr dar. Natürlich wurden auch aus Offenbach Soldaten rekrutiert. Das öffentliche Leben wurde auf der einen Seite extrem durch Beschränkungen bei Lebensmitteln durch den Krieg beeinflusst, auf der anderen Seite jedoch ging vor allem die Verwaltung ihren gewohnten Lauf. Die Themen der Stadtverordnetenversammlung unterscheiden sich nicht wesentlich von denen in Friedenszeiten. Die wohl bedeutendsten und bis heute wirkenden Veränderungen ist die Zusammenlegung des Telefonnetzes OF-FFM. Außerdem wird die Lokalbahn Offenbach-Frankfurt städtisch. Trotz Probleme durch Beschlagnahme von Lebensmitteln und Gebrauchsgütern findet ein reges Kulturleben statt. Die zwei Offenbacher Theater sowie drei Lichtspielhäuser bieten neben zahlreichen Vorträgen ein reges, häufig wechselndes Angebot. Zeitungsartikel handeln vom Krieg, so wird der Mangel an Obst und Gemüse angeprangert, die Verrohung der Jugend durch den fehlenden erziehenden Vater erwähnt; Der Pfadfinderverein unternimmt einen Ausflug zur Kriegsaustellung in Darmstadt. Täglich werden die Spenden an verschiedene Hilfsorganisationen bekannt gegeben. Gegen 1917 werden die Probleme mit "Schleichhandel" und Diebstahl so groß, dass sehr hohe Strafen erlassen werden. So wird am 11.01.1918 berichtet, dass ein Mann wegen Diebstahls von zwei Messingstangen zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt wird. Ein akuter Mangel an Arbeitskraft wird in den Stellenangeboten deutlich. Außerdem gibt es, neben einigen Anzeigen für Luxusartikel auch Anzeigen für Haushaltsgeräte. Da die Frau nun zahlreiche Aufgaben des Mannes übernehmen muss, brauche sie auch Maschinen, die ihr die Arbeit erleichtern.
"Dieses Buch soll weder
eine Anklage noch ein Bekenntnis sein.
Es soll nur den Versuch machen, über eine Generation zu berichten,
die vom Kriege zerstört wurde - auch wenn sie den Granaten
entkam."
"Ich habe keine Lehre zu verkünden. Ich habe nur erzählen
wollen, was ich und meine Kameraden erlebten, wie unsere
Lebensideale zerschmettert wurden von einer Wirklichkeit,
für die sie nicht eingerichtet waren". (E. M. Remarque)
(Interview Kölnische Zeitung)
Der Roman oder besser eigentlich Bericht "Im
Westen nichts Neues" gehört mittlerweile zu einem anerkannten
und unumstrittenen Mahnmal der Antikriegsbücher. Remarque
selbst hat das Werk in gar keine Sparte eingeordnet. In der kleinen
Vorrede wird allerdings betont, dass von dem fiktiven Romancharakter
Abstand genommen wird. Statt dessen betont der Autor die wertungsfreie
Tatsachendarstellung. Dieser Fakt soll "Im Westen nichts
Neues" von wertenden, also subjektiven Aussagen fernhalten,
dadurch ein möglichst breites Publikum angesprochen und angeregt
werden. Geschildert werden die Erlebnisse einer kleinen
Gruppe von Soldaten, die während des ersten Weltkrieges an
der Westfront eingesetzt sind. Detaillierte Angaben über
Ort und Zeitraum des Einsatzes und der Schlachten fehlen. Außerdem
spielen Namen und Charaktere nur eine untergeordnete Rolle.
Erzählt wird von einem Mitglied der Gruppe, Paul Bäumer.
Der Text bleibt allerdings nicht ausschließlich in einer
einheitlichen Erzählerposition; leichte, geschickt eingesetzte
Wechsel erhöhen die Dramatik des Stückes. Der Ich-Erzähler
ist nicht allwissend; Zusätzlich gibt er teilweise Informationen
erst nachträglich an den Leser weiter. So kommt es zu der
oben erwähnten Spannung. Da die Erzählungen nicht nachträglich,
z. B. in ruhigen Minuten, während des Fronturlaubes, aufgeschrieben
werden , fehlt ein sonst bei Ich-Erzählungen sehr übliches
Stilmittel der zwei Zeitebenen. Die damit verbundene retrosperspektivische
Bewertung der Situation fehlt. Der Leser fühlt sich Mangels
rückblickender Perspektive noch näher in das Geschehen
involviert. Außerdem erzählt Bäumer immer nur
von kurzen Zeiträumen. Er lebt im Vorgestern bis Übermorgen.
Vorwiegend wird im Präsens erzählt.
Allerdings gibt es auch verschiedene Brüche in Stil und Erzählform.
Die Charakterisierungen müssen zwangsläufig von der
Vergangenheit erzählen. Im letzten Abschnitt wird in einem
sehr sachlichen, berichtenden Stil der Tod des Paul Bäumer
verkündet.
Nur eine kurze Einleitung wird dem Leser gegönnt, sehr rasch
ist er schon in die Handlung verwickelt. Rasant wie der Krieg,
beinahe wie in einer Kurzgeschichte nimmt der Autor teil an der
Handlung. Dargestellt werden die Probleme im Krieg und die Notwendigkeit,
flexibel, zum eigenen Vorteil das Beste aus seiner Situation zu
machen. Nebenbei werden knapp die Charaktere vorgestellt und Einstellungen
und Weisheit bekannt gegeben. Die Details über Schlachten
und Probleme an der Front dienen nur als Träger von Stimmungen
und Ansichten der Soldaten. Probleme aus Notwendigkeit und persönlichem
Überlebenswillen gegenüber Regeln und gedrillter Disziplin
werden z. B.: anhand des Essensüberschuss durch eine
verlustreichen Schlacht aufgezeigt. Durch zahlreiche Anekdoten
wird gezeigt, dass sich der Einsatz an der Front stark von
dem Exerzieren auf dem Kasernenhof unterscheidet; dass Soldaten
im Krieg etwas wichtigeres zu tun haben, als strammzustehen .
An verschiedener Beispiele wird aufgezeigt, wie das Militär
es schafft, den Soldaten jegliche Persönlichkeit und Würde
zu nehmen; wie eine Uniform eine Gruppe Willenloser formt.
Die Gruppe der Soldaten meldete sich freiwillig
durch Einwirkung ihres Lehrers beim Bezirkskommando. Während
dieser Erzählung kommt die Motivation der Schüler, sich
zu melden, heraus. Schnell wird ihr Glaube desillusioniert. Bäumer
beschreibt, wie autoritätsgläubig sie alle waren. Doch
die Lehrer, denen sie vertrauten, konnten sich auch keine Vorstellung
über einen derartigen Krieg machen. Bäumer beklagt diesen
menschlichen Irrtum, mit Kriegen Probleme lösen zu können.
Er beklagt die Doppelmoral der Lehrer und Daheimgebliebenen, die
meinten "auf ihre bequeme Weise das Beste zu tun ".
Die Daheimgebliebenen können sich keine Vorstellungen von
dem Elend des Krieges machen und bezeichnen den "Dienst am
Staate als das Größte", während die Soldaten
wissen, "dass die Todesangst stärker ist".
Der langsame Tod von Kemmerich, Mitglied der Gruppe, zeigt, dass Soldaten keine Zeit und Kraft zum Trauern bleibt. Es wird versucht,
dass Beste selbst aus dieser Situation zu machen.
Im zweiten Kapitel wird über die Jugend nachgedacht. Bäumer beschreibt, dass zu Hause noch alles auf ein unbeschwertes, gerade beginnendes Leben hinweist. Angefangene Dramen und Gedichte beschäftigten ihn. Gerade losgelöst von den Eltern, Mädchen im Kopf, wird ihnen die jugendliche Unschuld genommen. Ungefestigt von Idealen oder Ideologien wird seine Generation als "Eiserne Jugend" bezeichnet. Dabei merkt er an, dass niemandem mehr als ihnen die Wurzeln gekappt wurden. Sie den Ausdruck der "Eisernen Jugend" also nicht verdienen. Durch den Militärdrill wurden sie komplett umgepolt. Die Schwerpunkte des Lebens wurden von Bildung und Selbstverantwortlichkeit auf Disziplin und Hörigkeit verlagert. ("zuerst erstaunt,... , dann gleichgültig erkannten wir, ... Nicht der Gedanke, sondern das System, nicht die Freiheit, sondern der Drill." (S. 25))
Am Ausbilder Himmelstoß beschrieben, wie Uniformen und vor allem Hierarchien wirken. Himmelstoß, in seinem früheren zivilen Leben, war ein kleiner Briefträger, selber nur Befehlsempfänger. Hier triezt er nun boshaft die Rekruten. Den Respekt kann er sich nur durch seine Rangabzeichen waren. Die Uniformen zwingen zu Gehorsam und Pflichtbewusstsein. In den Uniformen werden Individuen zu Herrschern und Beherrschten. Uniformen geben Größe. Die Soldaten kennen das Problem des Machtmissbrauchs und dichten sich ihre eigene Philosophie zurecht: "Der Kommiss besteht nur darin, dass immer einer über den anderen Macht hat. Das Schlimme ist nur, dass jeder über den anderen zuviel Macht hat;" "und es steigt um so mehr in den Kopf, je weniger er als Zivilist zu sagen hat" Aus Rache schlägt die Gruppe Himmelstoß in der Nacht vor ihrer Frontverlegung zusammen.
Im Laufe des Krieges verschlechtern sich die Zustände. Beim Nachschub wird notdürftig improvisiert. Die Rekruten werden immer jünger, und die Verpflegung schlechter. Am Beispiel einer großteils zerstörten Siedlung wird einmal mehr gezeigt, wie wichtig Organisationstalent ist. Mit fortschreitendem Krieg wird auch die Ausbildung schlechter. Bäumer ist entsetzt von den vielen Verlusten bei den jungen Rekruten.
Auch Himmelstoß muss eines Tages an die Front. Die Gruppe freut sich darauf, dass dieser nun endlich die gleichen Ängste durchleben muss, wie sie. Himmelstoß ist plötzlich ein ängstlicher Niemand. An der Front zählt er auch nicht mehr.
Mehrmals wird erwähnt, dass der Soldat die Dunkelheit mag. Sie bietet etwas Schutz und Entspannung. Die Gefechte kommen zur Ruhe, Flugzeuge können kaum fliegen, Truppen werden umstationiert. Die Einheit wird zum Schanzenziehen an die vorderste Linie verlagert. Mit einiger Gelassenheit werden die verschiedenen Geschosse dargestellt. Das Donnern ist zur Normalität geworden. Die Geräusche warnen und entwarnen. Schließlich gerät die Truppe unter Beschuss. Nun wird die Überlebenstaktik des Soldaten erklärt. Deckungen und Erfahrung geben Sicherheit. Als besondere Grausamkeit hebt Bäumer das schreien unschuldiger verwundeter Pferde hervor. Schließlich findet die Gruppe Deckung auf einem Friedhof. Bei den Schlachten ist der Tod ständig präsent. Die Soldaten gehen damit selbstverständlich um. Er ist ein Teil ihres Lebens. (s. S. 95 Kap.6). Im sechsten Kapitel wird die Grausamkeit des Mann-Gegen-Mann Kampfes, die Zerstörung durch Handgranaten und der grausame Einsatz von Giftgas geschildert. Die Soldaten werden zu "gefährlichen Tieren".
Während einer der zahlreichen Ruhezeiten an der Westfront unterhalten sich die Soldaten über den Frieden. Deutlich kommt heraus, dass Krieg und Militärdienst entscheidend das gesamte Denken prägen. In diese Situation platzt Himmelstoß, der von der Soldatengruppe lächerlich gemacht wird. Angegliedert an die Diskussion um Frieden kommt die Angst vor der Zukunft zur Sprache. Schließlich wirft einer ein, dass sie alle, wenn sie aus diesem Krieg herauskommen, andere, gewalttätige Menschen sind, und ob sich darum noch niemand Gedanken gemacht habe. Mit der verlorenen Jugend wird diese Szene abgeschlossen. "Wir waren 18 Jahre und begannen die Welt und das Dasein zu lieben; wir mussten darauf schießen. Die erste Granate, die Einschlug traf in unser Herz. Wir glauben an den Krieg"
Zwischen den traumatischen Erlebnissen des Krieges sehnen sich die Soldaten immer wieder nach Frieden. Dies wird durch die Erzählungen deutlich. Sie baden im Fluss oder wünschten sich auf einer Blumenwiese zu liegen.... Es kommen Erinnerungen an früher auf. Die Soldaten sehnen sich nach Stille, fernab vom Gefechtslärm. Ungläubig stehen Bäumer und Kropp vor einem Plakat des Fronttheaters. Sie können nicht mehr glauben, dass es noch Freude im Leben gibt. Einmal verbringt die Soldatengruppe einen Abend mit ein paar Zivilistinnen.
Bäumers Kompanie erleidet so große Verluste, dass sie zurückgezogen und neu zusammengesetzt wird. Der Tod wird aus der Notwendigkeit zu überleben verdrängt auf später, doch Bäumer weiß, dass später alles aufgearbeitet werden muss. Bäumer versteht langsam, in was er geraten ist. Doch dies wird nach seinem Lazarettaufenthalt noch deutlicher.
Auf seinem Fronturlaub kommt Bäumer zurück in seinen Heimatort. Dort bestätigt sich, dass das Volk die Schrecken des Krieges nicht wahrnimmt. Einige Kneipenbesucher wollen wissen, wie man den Krieg gewinnen könne. Der Soldat ist anderer Meinung und wird daher als unwissend dargestellt. In seinem Heimatort hat er etwas Ruhe und kann sich entspannen. Zu Hause hat sich nichts verändert. Sein Zimmer hat die Unschuld behalten, so wie Bäumer es verlassen hat. Natürlich ist seine Mutter besorgt um ihn und möchte ihn nur ungern weglassen. Bäumer bemerkt, dass der Heimaturlaub ein Fehler war. Denn vorher war er ein Soldat, nun ist er besorgt um sich und seine Mutter.
Er muss zugeben, dass er nicht dort anknüpfen kann, wo er vor dem Krieg aufgehört hatte. Nach dem Urlaub kommt der Soldat in ein Ausbildungslager, in dem sich auch russische Gefangene befinden. Er schiebt Wache bei den Russen ; sie sind in schlechter Verfassung, und Bäumer beschreibt, dass in ihnen kein Feind mehr steckt. Er erkennt, dass es genauso Menschen sind wie er. Vor Bäumers Abfahrt erfährt er, dass seine Mutter Krebs hat.
Wieder zurück an der Front bekommt Bäumers Kompanie Besuch vom Kaiser. Hierfür wird alles aufpoliert und geputzt. Die Hierarchie beim Militär wird wieder kritisiert. Die Frage nach dem Sinn dieses Krieges wird gestellt. Man stellt fest, dass der Krieg überflüssig und unbegründet ist. Doch bald darauf findet der Alltag wieder statt. Beim Versuch, eine feindliche Stellung aufzuspüren, verirrt sich Bäumer. Er tötet einen französischen Soldaten mit eigenen Händen, was ihm temporäre Schuldgefühle bereitet. Er versucht ihm noch zu helfen, doch der Franzose stirbt. Bäumer findet zurück und verdrängt den Mord. Erstmals sagt Bäumer, dass "So etwas nie wieder geschehen dürfe".
Albert, der Klassenkamerad, und Bäumer werden verwundet, müssen ins Lazarett und werden abgezogen. Die beiden wollen zusammenbleiben, aus Angst , sich nie wieder zu sehen. Im Lazarett werden sie wieder mit dem Tod konfrontiert. Die Verwundeten sind teilweise so verzweifelt, dass sie Selbstmord begehen wollen. Während er all dieses Elend sieht, bahnt sich der Wendepunkt des Romans an.
Bäumer liegt wieder an der Front, sieht den Krieg nun aber endgültig mit anderen Augen. Der Krieg hat Persönlichkeiten ausgebügelt und alle gleich gemacht. Der Soldat macht sich Gedanken über den Tod und weiß, dass er zum Sterben verdammt ist. Das Leben beschränkt sich auf das Notwendigste, die Soldaten sind ausgelaugt und am Rande des Wahnsinns. An einem Beispiel wird gezeigt, wie Soldaten nun desertieren. Der Soldat wird gestellt, sein weiteres Schicksal bleibt ungewiss. Ein ordentlicher, taktischer Krieg ist nicht mehr möglich. Der Krieg ist für Deutschland so gut wie verloren und die Soldaten wissen es. Die Alliierten Verstärkungen sind zu stark. Es herrscht extremer Mangel auf deutscher Seite, so dass die Rekruten verheizt werden. Es kommt zu Frontkoller und Kamikazeeinsätzen. Immer wieder wird der Sinn dieses Krieges befragt. ("Was nützt es ihm nun, dass er in der Schule ein so guter Mathematiker war?")
"Wären wir 1916 heimgekommen, wir
hätten aus dem Schmerz und der Stärke unserer Erlebnisse
einen Sturm entfesselt....jetzt sind wir müde, zerfallen,
ausgebrannt, wurzellos und ohne Hoffnung."
In ihrer Hoffnungslosigkeit flammen unter den Soldaten Gerüchte
von Waffenstillstand auf. Der zweite Teil des "Romans"
stellt nun packender und desillusionierender als der erste Teil
den Krieg dar. Die Resignation und Hoffnungslosigkeit steckt in
jedem Satz. Das Buch nähert sich ganz klar seinem
dramatischen Höhepunkt. Kurz vor Schluss des Buches
sinniert
Bäumer über seine Generation, deren Überleben nach
dem Krieg. Bäumer weiß, dass diese haltlos ist
und unverstanden bleibt. Bäumer schließt eindeutig
mit sich ab; Verzweifelt sucht er nach einer Antwort, fast flehend
hofft er, dass er und seine Kameraden wieder so werden wie
früher.
Schließlich wird von einem Außenstehenden berichtet, dass Bäumer im Oktober 1918 an einem ruhigen Tag gefallen
war. Er starb friedlich und gefasst, als ob er zufrieden
war, "dass es so gekommen war". Der
Heeresbericht meldet nur: "Im Westen nichts Neues".
Im Westen nichts Neues erzählt
treffend und in verständlicher Sprache das Leben des einfachen
Soldaten. Es wird nichts verherrlicht, es bilden sich keine Helden
heraus. Der Krieg wird nicht bewertet, sondern nur in seiner natürlichen
Grausamkeit gezeigt.
Hauptperson ist ein beliebiger Soldat in einer beliebigen Kompanie
irgendwo an der Westfront. Er schildert sein Leben im Krieg, wie
man überlebt, was man erlebt und wie man den größten
Vorteil unter diesen Umständen aus seiner Situation schlagen
kann.
Der Krieg wird aus einer "Froschperspektive" erzählt.
Daher erfährt der Leser das Leben aus dem Schützengraben,
immer nur knapp über den Rand schauend, ohne Vorahnungen
und Wissen der "großen Strategen". Es werden keine
Höhepunkte beschrieben. So werden weder die größten,
noch die brutalsten Schlachten dargestellt. Außerdem bleibt
die Erzählung bei der 2. Kompanie. Der Leser fühlt sich
also fest mit dem Schicksal der Soldatengruppe verbunden. Remarque
wechselt bei seiner Erzählung ständig zwischen der gesamten
Kompanie, der Gruppe der acht Soldaten und der vier Schulfreunde.
Alles zusammen wird mit wir beschrieben, wo sich Bäumer logischerweise
mit einschließt. Diese Multiplikation drückt
die beliebige Vervielfältigung der Erlebnisse aus. Man kann
von vier auf acht, von einer Kompanie auf alle deutschen Kompanien
duplizieren. Von allen deutschen Kompanien auf alle Kompanien,
auf alle 74 000 000 Mobilisierte.
Remarques zufälliger Ausschnitt des Krieges, die Natürlichkeit
der Wahrheit, sowie das Momentane erinnert an den Impressionismus.
Da Remarque naturverbunden und gelehrt ist, sowie großes
Interesse an Musik und Malerei besitzt, ist hier leicht eine Parallele
zu dem von 1870 an wirkenden Stil zu ziehen (lit. 1890-1910).
Schon der Anfang des Romans weist Ähnlichkeiten zu Kurzgeschichten
auf. So formen sich Charaktere erst allmählich heraus, sind
unvollendet und noch nicht gefestigt (festgestellt). Außerdem
lassen sich einzelne Situationen isolieren, und jede für
sich als Mahnmal ansehen.
Durch Remarques Beschreibungen der Soldaten auf der anderen Seite
wird deutlich, dass unter den Soldaten kein Unterschied besteht,
sie in ihrer Position austauschbar sind. (siehe hierzu "Universal
Soldier") Remarque stellt fest, dass die Soldaten nur
den einen Feind haben. Den Krieg an sich. Es sind nicht die Menschen
in den gegenüberliegenden Gräben. Die wahren Schuldigen
des Krieges sind diejenigen, die die Befehle geben; diejenigen,
die Propaganda machen. Exemplarisch für die Austauschbarkeit
der Fronten, der Soldaten, der Ideale sind diese zwei Textstellen:
"Ein Befehl hat diese stillen Gestalten zu unsern Feinden
gemacht; ein Befehl könnte sie in unsere Freunde verwandeln.
An irgendeinem Tisch wird irgendein Schriftstück von einigen
Leuten unterzeichnet, die keiner von uns kennt, und jahrelang
ist unser höchstes Ziel, worauf sonst die Verachtung der
Welt und ihre höchste Strafe ruht." (S.176) "Vergib
mir Kamerad! Wir sehen immer zu spät. Warum sagt man uns
nicht immer wieder, dass ihr ebenso arme Hunde seid wie wir, dass eure Mütter sich ebenso ängstigen wie unsere
und dass wir die gleiche Furcht vor dem Tode haben und das
gleiche Sterben und den gleichen Schmerz-. Vergib mir, Kamerad,
wie konntest du mein Feind sein. Wenn wir diese Waffen und Uniform
fortwerfen könntest du ebenso mein Bruder sein wie Kat und
Albert." (S 201-202)
Zusätzlich kommt heraus, dass der Krieg bzw. die Gehirnwäsche
und die Uniformen die Jugendlichen verändern. Der Krieg hetzt
einfache Bauern, Schlosser, Tischler zweier Staaten gegeneinander
auf. Die Befehlsgeber machen sie zu Feinden, weit über die
Kriegs- dauer hinaus. Die Soldaten morden auf Befehl von einigen,
"die keiner von uns kennt, und jahrelang ist unser höchstes
Ziel, worauf sonst die Verachtung der Welt und ihre höchste
Strafe ruht." (S.176)
Der Leser hat kaum den Eindruck, manipuliert zu werden. Daher
ist dieses Buch wohl auch von vielen Seiten anerkannt und schlecht
zu kritisieren. Welche Rolle spielt es da, dass Remarque
"nur" einen Monat (einen zuviel) an der Front war, um
für "sein Land" zu kämpfen. Es ist egal, was
der Krieg Remarque angetan hat. Es zählt einzig und allein, dass er die Schrecken und die Sinnlosigkeit deutlich macht.
Dabei spielt es keine Rolle, ob er nun übertrieben hat oder
feige in einer Schreibstube gedient hat. Einzig und allein wichtig
ist, die Perversion und ewigwährende Sinnlosigkeit von Kriegen
aufzuzeigen. Es ist wichtig, die Hierarchie des Militärs
zu hinterfragen, die Brutalität, mit der das Militär
Individuen zu Befehlsempfängern degradiert. Es spielt keine
Rolle, welchen Krieg Remarque beschreibt, es spielt keine Rolle,
wie sich die Kriegsführung durch Technik und Gesetze verändert
hat. Krieg war, ist, bleibt das sadistische Profilieren einiger
weniger Mächtigen. dass diese Krieg als Spiel betrachten,
sieht man an den festgelegten Regeln, wie bei einem Fußballspiel,
an den millionenteuren Manövern und Computersimulationen.
Wie Remarque beschreibt, sind die jungen, noch unselbständigen
Rekruten in ihrer Autoritätsgläubigkeit, dem Anraten
der Lehrer gefolgt. Diese sind aufgrund ihres Status zur Loyalität
zu Verfassung und Staat verpflichtet. Doch wer ist in diesem Moment
der "Staat". Der Staat sind bestimmt nicht die 74. 000.000
eingesetzten Soldaten auf allen Seiten, von denen gut die Hälfte
getötet oder verstümmelt wurden. 74.000.000 Männer,
etwa so viele, wie die Bundesrepublik Einwohner hat, werden aus
Macht- und Profitgier riskiert. Hinter jedem dieser in der tarnfarbenen
Masse der Uniformen verschwundenen Schicksale steckt ein
eigenes, über das jeweils ein Buch wie "Im Westen nichts
Neues" geschrieben werden müsste. Zwar mag
man nun einwenden, dass Kriege auch der Unabhängigkeit
und Freiheit gedient haben. Doch hier ist nun zu fragen, wie kann
man verantworten, dass so etwas von der Willkür der
Truppenstärke, Taktik und Größe der Artillerie
abhängt? Wie können zwei Menschen, die sich ähnlich
sind, auf einen Befehl, eine gegebene Ideologie für jemanden
Unbekannten morden und sich töten lassen? Sicherlich mag
sich hier die befreiende Besetzung Deutschlands im zweiten Weltkrieg
anführen lassen. Gewiss eine ehrenvolle Tat der Alliierten;
doch warum ließ man Hitler erst solange gewähren? Zeigte
Chaplin in "Der Diktator" nicht schon treffend den Willen
Hitlers? Hat kein Amerikaner "Mein Kampf" gelesen? Man
hätte mit pazifistischen oder auch radikalen Aktionen diesen
Diktator, aufgrund allgemein verbindlicher Völkerrechte ausschalten
können, ohne später das Leben von 52 Mio. Soldaten
und Zivilisten "zu opfern" Remarque schafft es ohne
belehrenden Zeigefinger, ohne Helden auszukommen. Naiv, bestechend
einleuchtend zieht er die Kriegsberechtigung ins Lächerliche.
So lässt er einen Soldaten fragen, wie ein Land ein
anderes beleidigen könne, wie ein Berg einem See böse
sein könne. Wie könne ein einfacher Franzose einen einfachen
Deutschen beleidigen, wenn sie sich nicht einmal kennen. Die Aussage, dass beide Armeen ihr Vaterland verteidigen wollen ,und möglicherweise
beide Parteien recht hätten, vernichtet auch die logische
Begründung durch Gerechtigkeit. Doch möglicherweise
ist Krieg auch wie ein Fieber, das keiner haben möchte und
trotzdem bekommt.
Schließlich kommen die Soldaten zu dem Ergebnis, dass sie bloß Schachfiguren auf dem Spielfeld der Mächtigen
sind. Diese Mächtigen gewinnen am Krieg. Sie werden berühmt
und reich. Gleichzeitig betreiben sie mit ihrer verlogenen Hetzerei
Kriegspropaganda, die die beiden Soldatengruppen aufhetzen. Vollkommen
richtig kommt Remarque zu dem Schluss, dass oben genannte
die wahren Schuldigen am Krieg sind.
Remarques besonderes Anliegen ist, die Wurzellosigkeit und Einmaligkeit
seiner Generation auszudrücken. Der Krieg hat den Jugendlichen,
die gerade das Leben, die Freiheit und die Unbeschwertheit der
Jugend kennerlernten um diese beraubt. Diejenigen, die es nicht
überlebt haben, können noch als glücklich betrachtet
werden. ("Sie haben Ruhe - wer weiß, was uns noch bevorsteht")
Doch diejenigen, die das Grauen des Krieges überlebt haben,
können nicht wieder dort anfangen, wo sie aufgehört
haben. Remarque fragt, ob die Gewalt, das Morden und die traumatischen
Erlebnisse nichts eines Tages ausbrechen, ob diese Generation
überhaupt jemals friedlich werden könnte.
Der Autor erzählt von einigen, die glauben, in den Schützengräben
für ihr Abitur lernen zu können, von denen, die von
ihren Lehrern belogen und geopfert wurden. Remarque kritisiert
die Wurzellosigkeit, die auch in anderer Beziehung den Deutschen
Probleme bereitet. Wie ein hilfloser Aufschrei kommt es mir vor,
wenn Remarque von dem Verrat an seiner Generation redet. Seine
Generation, die eiserne Generation, die zerrissene Generation,
die Lost Generation, die verratene Generation. Der Verlust der
Jugend muss für Remarque besonders belastend gewesen
sein. In den Biographien wird stets betont, dass Remarque
romantisch und verträumt war. Und, so muss es jedem
einleuchten, der jung war oder sich so fühlt, es ist doch
die schönste Zeit des Lebens, die man niemandem opfern darf.
Die Jugend ist doch das kleine Stückchen Freiheit, nachdem
man die Schule beendet hat, und bevor der "Ernst des Lebens"
beginnt. Damit sollte man die Jugend als unveräußerlich
betrachten. Gleichzeitig beschreibt Remarque, wie manipulierbar
der sich von den Eltern lösenden, aber noch nicht
an eine eigene Familie bindende Jugendliche ist. Grotesk ist es, dass im Kriegsfalle gerade dieser Teil der Gesellschaft um
seine Freiheit gebracht wird. Weder die Chance auf Jugend, noch
auf eine eigene Familie/Zukunft wird gewährt. Und dies alles
nur, um großteils falschen Führern zu folgen. Die Geschichte
beweist dies leider zu Millionen.
Bedingt durch die noch nie dagewesen Grausamkeit, mit der Menschen
gegen andere Menschen aufgehetzt wurden, sowie die unvorstellbaren
modernen Waffen, Maschinengewehr, Giftgas und Flammenwerfer, geht
einer ganzen Generation der Glaube an das Gute im Menschen verloren.
Außerdem werden die jungen Soldaten von der nachfolgenden
Generation nicht verstanden. Unvorstellbar sind ihre Erzählungen,
unvorstellbar wie der ganze Krieg. dass die folgende Jugend
sich nicht gegen das NS-Regime auflehnt, hängt vielleicht
auch damit zusammen, dass ihre Eltern den Glauben an das
Gute aufgaben und die Jugend keine Vorstellung von einem weiteren,
noch grausameren Weltkrieg hatte. Remarque versucht mit seinem
Werk sicherlich nicht nur, seine eigenen Erlebnisse aufzuarbeiten,
sondern vor allem, seiner Generation ihr Verhalten zu erklären;
eine Schuld den willenlosen Kampfmaschinen abzusprechen und die
nachfolgende Jugend zu warnen und zu sensibilisieren. Das hat
er jedoch, dank Zensur durch verschiedene Regierungen,
leider nicht geschafft. dass Regierungen immer noch ein Interesse
haben, die Grausamkeiten des Krieges zu verherrlichen, sieht man
an den Diskussionen Antikriegsbücher beim Militär oder
in der Schule zu lesen. Das persönliche Interesse einiger,
andersgearteter Perversen auf höchster Ebene, wird hier aufs
deutlichste sichtbar.
Durch die Erzählung während des Erlebens fühlt
sich der Leser mittendrin in den Kriegs- wirren. Er kommt sich
nicht manipuliert vor. Niemand kann nach diesem Buch den Krieg
positiv darstellen, ohne sich selbst zu verleugnen. Doch man hat
nie den Eindruck, Remarque würde einem seine Meinung aufdrängen,
da es keine bewertende, rückblickende Erzählung gibt.
Gekonnt suggeriert Remarque eine Meinung, die bei jedem vernünftigen
Menschen die eigene noch unterstützen muss. Remarque
benutzt bewusst die einfache Soldaten- , oder "Latrinensprache",
wie er sie nennt. Der hoffnungslose Galgenhumor, die verzweifelte
Auflehnung und das Unverständnis der jugendlichen Soldaten
wird durch die drastischen Ausdrücke des Grabens, umgeben
von Dreck, Blut und Angst, deutlich. Es wirkt teilweise wie ein
hilflose Herausschreien, einer Teilkapitulation, die sich kein
Soldat im Graben leisten kann, da dies seinen sicheren Tod durch
gegenüberliegende Geschütze oder das eigene Militärgericht
wegen Desertion bedeutet hätte.
Die "Latrinensprache" unterstützt die Authentizität
der Erzählungen. Zusätzlich fördert es das Verständnis
für den Frontalltag und die Stimmungen der Soldaten. dass Bäumer hin und wieder in einen literarisch, dichterischen
Stil wechselt, vor allem bei Beschreibungen von Frieden, Vergangenheit,
Hoffnung und Heimat, macht die Gefühlsschwankungen der Soldaten
deutlich. Es wird erklärt, dass die Soldaten in der
Schlacht ihre Gefühle ausschalten und nur noch Reflex und
Instinkt geleitete Tiere bzw. Kampfmaschinen sind. Der Wechsel
im Erzählstil macht daher um so mehr die Perversion der Entfremdung
durch den Krieg deutlich. Kritik, dass ein einfacher Soldat
die literarische Sprache nicht beherrschen könne, wird damit
entkräftet, dass der Gymnasiast Bäumer belesen
ist und bereits vor seinem Militärdienst Gedichte schrieb.
(S. 23 Gedichte liegen zu Hause /S. 157 Während des Fronturlaubs
beschreibt er, dass er sich alle klassischen Werke gekauft
und gelesen hat) Zusätzlich baut Remarque Spannung
auf. So hält Bäumer sein Wissen, dass Kemmerichs
Bein amputiert wurde zurück. Hiermit wird beim Leser eine
schlagartige Überraschung ausgelöst, die ihn einerseits
zum Weiterlesen fordert und andererseits mit Schockwirkung der
Greuel des Krieges verdeutlicht. Natürlich kann Remarque
die Icherzählung im Präsens nicht konsequent durchhalten.
Charakterisierungen bzw. Beschreibungen aus dem Leben vor dem
Krieg, müssen im Perfekt geschehen, Charakterisierungen der
Soldaten, während sie in den Schützengräben liegen
sind unbedeutend, da sie in diesen Momenten keine Menschen, sondern
umgepolte, befehlsempfangende und willenlose Roboter sind. Auch
der Abschluss, der Tod Bäumers muss von einem anderen
Erzähler beschrieben werden, um die Objektivität des
"Berichts" zu wahren.
Der Tod Bäumers, kurz vor dem Kriegende ist meiner Meinung
nach, ein gelungener Abschluss des Romans. Zwar drückt
sich Remarque damit vor der Verantwortung, das Leben der Lost
Generation zu beschreiben, doch beschreibt Bäumer schon
während des zweiten Teils, die Problematik wie in einer Vorahnung.
Ein Weiterleben Bäumers hätte das ganze Buch unwahrscheinlicher,
subjektiv und zu lang gemacht. Der Tod stellt einen zwar längst
überfälligen, aber dennoch schockierenden Abschluss da. Außerdem
lässt sich so wohl der Titel "Im
Westen nichts Neues" am dramatischsten und emotional
treffendsten gebrauchen. Hierzu möchte ich eine Stelle aus
Carl Zuckmayers Kommentar vom 31.1.1929 zitieren: "Eine Dame
kam herein mit dem gerade erschienen ... Heeresbericht. Meine
Mutter fragte, was es gäbe. Die Dame sagte: "Nichts
Neues, es ist wieder gar nichts los. Südlich der Somme ist
ein unbedeutendes zerschossenes Dorf gefallen, das niemand
kennt: Chilly." Meine Mutter wusste aber, dass ich seit Wochen in diesem Dorf in Stellung lag. Für sie bedeutete
das unbekannte Dorf Chilly mehr, als wenn die ganze Westfront
zerbrochen wäre,...." (BIZ)
Genauso berichtete die Offenbacher Zeitung in den Zeiten von 1914-1918
über den Krieg. Die Stellungskriege in Verdun wurden mit
knappen Sätzen abgehandelt, Siege wurden hochgespielt, Verluste
nur in Zahlen dargestellt. Verluste von kleineren Stellungen
fanden keine Bedeutung. Dies ist sicherlich mit Zensur und Papiermangel
zu begründen, doch ist es menschenverachtend, Tote in Zahlen,
kleinere Verluste als unbedeutend abzuhandeln.
Beim Durchlesen der Materialsammlung am Ende des Buches fiel mir
ein Leserbrief besonders auf. Dem Namen nach ein Jude aus
Berlin schreibt: ..."Freilich, wenn wir blind und sentimental
sind, wie anno 1914, dann wird uns wieder ein Taumel mit
der Suggestivkraft hinreißen, dann werden wir erst zur Einsicht
kommen, wenn nichts mehr zu retten ist, wenn der nächste
Krieg nicht nur Millionen der "Krieger", sondern auch
der friedlichen Zivilbevölkerung hingestreckt haben wird;
...."
Ob es nun Vorahnung war, oder einfach nur konsequente Überlegung
und Betrachtung des Menschen ist egal. Be(ein)drückend ist, dass 1928 ein Jude gegen das fünf Jahre später
beginnende Schicksal Deutschlands, von 27 000 000 Soldaten, ebenso
vielen Zivilisten und 6 000 000 Juden schreibt.
Kritiken an Remarque, er propagiere pathetisch den Pazifismus
und würde eine Kriegslüge begehen, kann man sehr leicht
entkräften. Remarque gibt in seinem Vorwort bereits bekannt,
es sei weder eine Anklage noch ein Bekenntnis. In einem späteren
Interview entgegnet er auf die Frage, ob er Pazifist sei: "Ich
habe keine Lehre zu verkünden. Ich habe nur erzählen
wollen, was ich und meine Kameraden erlebten, wie unsre Lebensideale
zerschmettert wurden von einer Wirklichkeit, für die sie
nicht eingerichtet waren." Remarque selbst ist Betroffener
der zerrissenen Jugend. Daher ist es in doppeltem Maße zynisch,
Remarque vorzuwerfen, er würde über die Kriegschuld
schweigen, "und das ist seine tiefste Schuld - vor der neuen
Generation." Denn ich halte es in höchstem Maße
beachtenswert, dass ein Mann wie Remarque, damals nicht anerkannter
Schriftsteller, sich für die Veröffentlichung seines
Buches einsetzt. Sich bei diesem um größtmögliche
Authenzität und geringstmögliche Angreifbarkeit bemüht,
und es daher mehrmals umschreibt. Außerdem fühle ich
mich als "zukünftige Generation" nach den Erzählungen,
Berichten und Veröffentlichungen aus den beiden Weltkriegen,
des Vietnamkrieges, des dank CNN miterlebten Golfkrieges, sowie
dem nichtbegreiflichen Balkankrieges, 2000 km neben uns, nicht
alleingelassen in meiner Schuldfrage. Nein, im Gegenteil. Ich
fühle mich bestätigt, dass Krieg keine Lösung
ist und nur der Potenzbeweis einiger weniger "Zimtsterne"
ist.
Doch Pazifismus wird wohl nichts an den Problemen lösen,
solange Regime/Regierungen einen territorialen Größenwahn
und absoluten Wahrheitsanspruch beanspruchen.
Wie nun nach allem leicht zu erkennen ist, hat mich das Buch tief
bewegt. Ich bitte daher meine teilweise subjektive Inhaltsangabe
zu entschuldigen, trotz größerer Mühen, ist es
mir nicht immer gelungen, objektiv zu bleiben.
Die Zahlen aus dem Geschichtsunterricht bekamen nun eine Gestalt.
Es wird verständlich, wie Menschenleben vernichtet, wie Soldaten
niedergemetzelt wurden. Die unvorstellbare Erzählung der
Erstürmungen von Verdun bekam eine Untermauerung. Die Unfassbarkeit,
hunderte Soldaten einen Hügel hinaufzujagen, um hinter der
Kuppe von Maschinengewehren niedermetzelt zu werden ,und der uneinsichtige Entschluss, dies so oft zu wiederholen, bis schließlich
ein Durchbruch gelingen könnte, wird noch weniger begreiflich.
Leider geht Remarque nicht auf die unsinnige Erstürmung bei
Verdun ein. Dies ist aus der Sicht des Bäumers auch nicht
möglich. Verdun war lediglich eine symbolisches Politikum.
Diese Schlacht untermauert wieder einmal die Verächtlichkeit
von Kriegen und Kriegsführern.
Außerdem hätte Remarque die unfreiwillige Rekrutierung
als Nebenaspekt deutlicher herausheben können. So kann man
den Soldaten eine Mitschuld an ihrem Schicksal zusprechen. Natürlich
hätten sie nicht gutgläubig ihren Autoritäten folgen
müssen. Jedoch wurden sie, wie auch die Autoritäten
getäuscht. Doch hätte Remarque von den bei Todesstrafe
gezwungenen Eingezogenen geschrieben, würde "Im Westen
nichts Neues" ein kleines Stück dramatischer, ohne von
seinem situationsbeschreibenden, zufälligem Standpunkt abweichen
zu müssen.
Für mich persönlich kann ich abschließen mit der
Aussage und Befriedung, dass "Im Westen nichts Neues"
das beeindruckendste Buch dieses Schuljahres war. Denn was bedeuten
die Schicksale von Homo Faber, Graf Durande, Antigone usw. gegen
das wiederholbare Schicksal der gesamten Welt? Hierbei möchte
ich allerdings betonen, dass ich die anderen Stücke
dadurch nicht abwerten möchte.
Zwar ist mit Sicherheit nicht jeder Aspekt des Buches berücksichtigt
worden. Was z. B.: ist mit der Kritik, Remaque hätte den
geschichtlich-politischen Hintergrund vernachlässigt?
Nach allem möchte ich mich nun dem Zitat auf dem Buchrücken
anschließen "Dieses Buch sollte in Millionen Exemplaren
verbreitet, übersetzt, in den Schulen gelesen, von allen
den Krieg bekämpfenden Gruppen gekauft und verschenkt werden.
Es sagt mehr über das Volk und seinen Anteil am Krieg aus
als dickleibige historische Wälzer und Statistiken".
(Ernst Toller ("Die Literarische Welt", 22.2.1929))
Erich Maria Remarque "Im
Westen nichts Neues"
Verlag Kiepenheur & Witsch Hubert Rüter
"Remarque Im Westen nichts Neues"
Schöninghbuch Meyers Lexikon
"Microsoft LexiRom"
Microsoft Bertelsmann LexiRom
Offenbacher Zeitung 1915-1918
Auszüge eines Informationsheftes Museum Verdun
Carl Zuckmeier in "Berliner Illustrirte Zeitung", 31.1.1929
Wilhelm Scherp "Der Gefangene seines Ruhmes Remarque spricht
über sich selbst" "Kölnische Zeitung"
26.11.1929
Axel Eggebrecht "Gespräch mit Remarque" Die Literarische
Welt", 14.6.1929
K.N. "Die rote Fahne, Berlin", 4.3.1929
Ernst Toller "Die Literarische Welt", 22.2.1929
Hans J. Salomon Leserbrief "Vossische Zeitung",
16.12.1928
Walther Victor "Kurt Tucholsky -Ein Lesebuch für unsere
Zeit" Aufbau-Verlag Berlin
Gedichte& Lieder
Erich Kästner "Unter der Zeitlupe" Hyperion-Verlag
Freiburg
"Bob Dylan - Lyrics Songtexte 1962-1985" Zweitausendeins
Deutsch von Carl Weissner und Walter Hartman
Donovan "Best Of"
Fotos
Corel Mega Gallery Hubert Rüter "Remarque- Im Westen
nichts Neues" Schöninghbuch